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Universitätsspital Basel führt neue Technik für die Händehygiene ein

Die Mitarbeitenden des Universitätsspitals Basel stellen bei der Händehygiene auf eine neue Methode um. Als weltweit erstes Spital wechselt das Universitätsspital Basel von der Technik mit sechs Schritten auf eine mit drei Schritten. Als Grundlage für den Wechsel dienen zwei klinische Studien, die am Universitätsspital Basel durchgeführt wurden.

Für Mitarbeitende eines Spitals sind saubere Hände essentiell, weil damit ein wichtiger Beitrag gegen die Übertragung von Krankheitserregern geleistet wird. Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat im Jahr 2009 Richtlinien zur korrekten Händehygiene veröffentlicht. Von der WHO empfohlen wird eine Technik, mit der die Hände in sechs Schritten mit einem Desinfektionsmittel desinfiziert werden. Allerdings hat sich herausgestellt, dass diese Technik oft nicht richtig angewendet wird und die sechs Schritte nicht korrekt eingehalten werden.

Deshalb sind Forschende des Universitätsspitals Basel (USB) der Frage nachgegangen, ob die Händehygienetechnik nicht vereinfacht werden könnte. Anhand von zwei klinischen Studien konnte nachgewiesen werden, dass die Technik mit drei Schritten jener mit sechs Schritten ebenbürtig, wenn nicht sogar überlegen ist. So hat sich gezeigt, dass die mikrobiologische Wirksamkeit zur Reduktion von Bakterien bei beiden Methoden gleichwertig ist, dass aber die korrekte Durchführung der Händedesinfektion bei der Technik mit drei Schritten eindeutig besser gewährleistet ist als bei der Technik mit sechs Schritten.

Erstes Spital weltweit

Aufgrund der eindeutigen Studienergebnisse hat sich das USB entschieden, als weltweit erstes Spital auf die Drei-Schritt-Technik umzustellen. Das USB wird somit zum Pilotspital, in dem die Mitarbeitenden aller Stationen die neue Methode der Händedesinfektion anwenden werden. Die Technik besteht aus folgenden drei Schritten:

  • Vollständiges Benetzen beider Hände mit Desinfektionsmittel
  • Kreisendes Einreiben der Fingerspitzen auf der geöffneten Handfläche der Gegenhand
  • Kreisendes Einreiben des Daumens in der geschlossenen Handfläche der Gegenhand

Die beiden Studien entstanden unter der Leitung von PD Dr. Sarah Tschudin Sutter und Prof. Andreas Widmer von der Klinik für Infektiologie und Spitalhygiene des USB. In der ersten Studie wurden die beiden Techniken unter standardisierten Bedingungen bei 32 Medizinstudenten auf ihre mikrobiologische Wirksamkeit untersucht. Dabei zeigte sich, dass die Reduktion von Bakterien auf den Händen der Probanden bei der Drei-Schritt-Technik höher war als bei der Sechs-Schritt-Technik1. Die nachfolgende Studie verglich die beiden Techniken unter klinischen Bedingungen auf zwölf Stationen des USB. Während sich die zwei Methoden hinsichtlich ihrer mikrobiologischen Wirksamkeit als ebenbürtig erwiesen, wendeten die Spitalmitarbeitenden die Drei-Schritt-Technik deutlich korrekter an als die Sechs-Schritt-Technik2

 

Referenzen:

1Tschudin-Sutter S, Rotter ML, Frei R, Nogarth D, Häusermann P, Stranden A, Pittet D, Widmer AF. Simplifying the WHO ‚how to hand rub‘ technique: three steps are as effective as six-results from an experimental randomized crossover trial. Clin Microbiol Infect 2017. pii: S1198-743X(16)30664-4.

2Tschudin-Sutter S, Sepulcri D, Gebreselassie H, Frei R, Widmer AF. Simplifying the WHO protocol: three steps versus six steps for performance of hand hygiene – a cluster randomized trial. 26th ECCMID (European Congress of Clinical Microbiology and Infectious Diseases), Amsterdam, Netherlands, April 2016.

 

Quelle:

www.unispital-basel.ch

Universitätsspital Basel führt neue Technik für die Händehygiene ein
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